Eine Unfallversicherung entschädigt den ,,Verletzten“ mit verschiedenen, finanziellen Leistungen, sofern eine dauerhafte Beeinträchtigung nach einem Unfall eintritt.
Zum Anfang möchte ich euch den Unfallbegriff erklären bzw. was man unter einem ,,Unfall“ überhaupt versteht. Ein Unfall liegt vor, wenn eine Person durch ein von außen auf den Körper unvorhersehbares Ereignis geschädigt wird und davonbleibende Gesundheitsschäden erleidet. Genau dann spricht man von einem Unfall und da kommt dann die Unfallversicherung zum Einsatz.
Man unterscheidet aber zwischen gesetzlicher und privater Unfallversicherung.
Fangen wir am besten mal mit der gesetzlichen Unfallversicherung an. Die gesetzliche Unfallversicherung ist eine Pflichtversicherung und zählt zu den Sozialversicherungen. Sie springt ein, sobald ein Unfall auf der Arbeit (Arbeitsunfälle) oder auf dem direkten Weg dorthin oder zurück passiert (Wegunfälle). Das gleiche gilt auch für Uni, Schule und Kindergarten. Außerdem leistet sie ebenfalls bei anerkannten Berufskrankheiten. Einer ihrer weiteren Aufgaben ist es, die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Versicherten nach einem Arbeits- oder Wegunfall, sowie nach einer Berufskrankheit wiederherzustellen.
Doch wer ist überhaupt in der gesetzlichen Unfallversicherung versichert?
Versichert sind:
Die Kosten für die gesetzliche Unfallversicherung tragen die Berufsgenossenschaften, welche für den jeweiligen Gewerbezweig zuständig sind. Die Beiträge werden generell vom Arbeitgeber übernommen und werden von ihm an den jeweiligen Träger gezahlt.
Kommen wir nun zu der privaten Unfallversicherung. Fast wie in allen Sparten der Versicherung, kannst du dich natürlich auch in der Unfallversicherung privat versichern lassen. In Deutschland erleiden jährlich ca. 8 Millionen Menschen einen Unfall. Davon passieren die meisten Unfälle in der Freizeit oder im Haushalt. Folge davon: Es können hohe finanzielle Belastungen o.ä. entstehen. Hier kommt die private Unfallversicherung zum Einsatz. Ein großer Vorteil der privaten Unfallversicherung ist, dass sie auch bei Unfällen greift, die dir im Haushalt, in der Freizeit oder im Urlaub passieren, d.h. auch außerhalb deines Arbeitsumfeldes.
Was leistet die private Unfallversicherung?
Invaliditätsleistung:
Sie ist die Kernleistung der privaten Unfallversicherung. Eine Invalidität liegt vor, wenn nach einem Unfall eine geistige oder körperliche Leistungsunfähigkeit eingetreten ist. Die Zahlung der Invaliditätsleistung richtet sich nach der vereinbarten Versicherungssumme und nach dem sogenannten Invaliditätsgrad. Er bestimmt, zu wieviel Prozent man nach einem schweren Unfall körperlich eingeschränkt ist. Der Schweregrad der Invalidität wird anhand der Gliedertaxe berechnet, welche von Versicherung zu Versicherung unterschiedlich sein kann. Bei einer besonders schweren dauerhaften Beeinträchtigung, bezahlt die Unfallversicherung eine lebenslange Rente. Die Höhe der Rente wird individuell festgelegt. Grundlage dafür ist der Grad der Beeinträchtigung.
Todesfallleistung:
Sollte der Unfall binnen eines Jahres zum Tode führen, haben die Hinterbliebenen einen Anspruch auf die sogenannte Todesfallleistung. Die Todesfallsumme kann individuell festgelegt werden.
Tagegeld & Krankenhaustagegeld:
Sollte nach dem Unfall ein Verdienstausfall vorliegen, hat man einen Anspruch auf ein Tagegeld. Dieses wird individuell vereinbart. Bei einem Aufenthalt im Krankenhaus, wird das Krankenhaustagegeld über den Zeitraum gezahlt, solange man sich im Krankenhaus befindet.
Bergungskosten:
Wenn dir z.B. ein Unfall im Urlaub beim Wandern passiert, übernimmt die private Unfallversicherung auch die Kosten für notwendige Such-, Rettungs- und Bergungskosten sowie die Rückreise nach Hause oder den Transport in ein Krankenhaus.
Kosmetische Operationen:
Durch einen Unfall kann es schonmal dazu kommen, dass das ein oder andere äußere Erscheinungsbild deutlich beeinträchtigt wird (z.B. eine schiefe Nase oder so). Hierfür trägt die Unfallversicherung die Kosten unter bestimmten Voraussetzungen, für kosmetische Operationen.
Ich hoffe dir hat der Artikel über die Unfallversicherung gefallen und konnte dir hoffentlich helfen, dieses Thema besser zu verstehen. Solltest du noch weitere Fragen haben, die wir in dem Artikel nicht behandelt haben, stehen wir dir über die bekannten Kommunikationswege gerne zur Verfügung!
Ganz klar: Ja! Das ist ein großer Vorteil der privaten Unfallversicherung gegenüber der gesetzlichen Unfallversicherung. Während die gesetzliche Absicherung nur während der Arbeit und auf dem Heim- und Rückweg zur Arbeitsstätte greift, leistet die private Unfallversicherung jederzeit und weltweit.
Du bestimmst, wer versichert sein soll. Wenn du beispielsweise deine Kinder absichern möchtest, kannst du einen Vertrag für sie abschließen. Versicherungsnehmer bist du und versicherte Person das Kind.
Nein. Da du die Prämien für die Versicherung aus deinem bereits versteuerten Einkommen bedienst, ist die Leistung steuerfrei.
Ja. Die meisten Versicherer haben in ihren Bedingungen festgelegt, bis wann die Invaliditätsleistung angemeldet werden muss. Meistens beträgt diese Frist 6 Monate oder 1 Jahr.
Umso jünger du bist, umso günstiger wird die Absicherung. Neben dem Alter ist entscheidend, wie hoch die Versicherungssummen sein sollen.
Ich hoffe ich konnte dir das Thema Unfallversicherung etwas erläutern! Wie oben beschrieben ist es zunächst wichtig, dass man weiß, welche Leistungen über die gesetzliche Unfallversicherung bereits abgedeckt sind. Darüber hinaus ist wichtig zu wissen, welche Ereignisse als Unfall angesehen werden. Viele wissen nicht, dass beispielsweise ein Kreuzbandriss oder allgemein Bänderriss oftmals eine Leistung aus der Unfallversicherung bewirken.
von Jakob Spengler
von Shqipon Bektasi